Rastenberg natürlich | Wohnen. Erholen. Meine Stadt. Wir denken weiter und säen für die Zukunft

Kommune Stadt Rastenberg
Bundesland Thüringen
Kontakt Beatrix Winter
Bürgermeisterin
Tel.: 036377/ 7889
E-Mail: beatrix.winter@bauplanwinter.de
Kooperationspartner Staatliche Grundschule Rastenberg
Stiftung Finneck - Gemeinschaftsschule „Maria Martha“
Kindergarten „Blumenwiese“ Rastenberg
Garten- und Landschaftsbau HSSP GmbH Rastenberg
Agrargenossenschaft Rastenberg e.G.
Stiftung Finneck - Stiftungsgärtnerei
Seniorenheim am Standort Rastenberg
Privatpersonen für Patenschaften über Flächen
Bürgerinnen, Bürger
Bauhof der Stadt Rastenberg
Pfadfinder „Rastenberger Orgelpfeifen“, Pfarrer A. Simon
Hohe Schrecke „ALTER WALD-NEU ENTDECKT“
NABU
Laufzeit November 2020 – Mai 2028
(Fortführung nach 2028 beabsichtigt)

INFOMATERIAL

Website der Stadt Rastenberg: „RASTENBERG natürlich“

YouTube: ImagefilmNaturstadt Rastenberg

 

KURZBESCHREIBUNG

Urbane Grünflächen erfüllen vielfältige Funktionen. Sie prägen das Stadtbild, sind attraktiver Erholungsraum für Bürgerinnen und Bürger und verschaffen Kühlung in den meist überwärmten Siedlungsräumen. Für zahlreiche Pflanzen und Tiere stellen Städte wichtige Lebensräume dar. Berücksichtigen Kommunen bei der Gestaltung und Pflege des öffentlichen Grüns auch ökologische Aspekte, profitieren hiervon insbesondere auch heimische und teils seltene oder gefährdete Arten. So können auch verschiedene Reptilienarten wie Mauereidechse (Podarcis muralis), Kreuzotter (Vipera berus) oder Blindschleiche (Anguis fragilis) im dicht bebauten Siedlungsraum existieren, wenn ausreichend natürliche oder naturnahe Habitatstrukturen vorhanden sind. Trockensteinmauern, Lesesteinhaufen oder sog. Reptilienburgen bieten den wärmebedürftigen Tieren Schutz, eine sichere Kinderstube sowie einen geeigneten Platz zum Überwintern.

Rastenberg natürlich – Entwicklung von arten- und strukturreichen Wildblumen-Kräuterwiesen sowie eines Reptilien-Biotops

Auch die Stadt Rastenberg ist sich der Bedeutung ihrer kommunalen Grünflächen zur Förderung der biologischen Vielfalt bewusst. In ihrem Zukunftsprojekt wertete die Stadt auf vier Teilflächen insgesamt ca. 8.000 m² kommunaler Grünfläche ökologisch auf, um Lebensräume für Insekten zu schaffen. Im Fokus stand hierbei die nachhaltige Entwicklung von arten- und strukturreichen Wildblumen-Kräuterwiesen.

Auf den Projektflächen im Mühltal, im ehemaligen Kulturhauspark und im ehemaligen Stadtpark Rothenberga wurde regionales, eigens auf das heimische Arteninventar abgestimmtes Saatgut ausgebracht. Langfristig sollen die Flächen zu artenreichen Blühwiesen entwickelt werden, die Lebensräume für zahlreiche Insekten und Kleintiere bieten. Um dies zu gewährleisten, werden die Flächen extensiv gepflegt, d.h. es kommt eine max. ein- bis dreischürige Mahd zur Anwendung, wobei das Mahdgut abgeräumt wird. Die Fläche im Mühltal wird nicht gemäht, sondern ausschließlich durch Schafe beweidet.

Auf der Projektfläche am alten Bahnhof wurde darüber hinaus eine großzügige Insekten- und Reptilienburg errichtet. Neben kleineren Trockenmauern wurde ein ca. 50 m² großer, mit grobem Schotter und Kalksteinen bedeckter Sand/Lehm-Hügel angelegt. Wärmeliebende Reptilien finden hier zahlreiche Versteckmöglichkeiten und Plätze zum Sonnen. Offene Bodenstellen dienen im Erdboden nistenden Insektenarten als wertvolles Nisthabitat. Neben den neu geschaffenen Strukturen tragen auch zahlreich gepflanzte gebietseigene Stauden zur Förderung einer vielfältigen Insektenfauna bei.

Die Projektflächen sollen die Menschen in Rastenberg für die Bedeutung naturnah gestalteter und extensiv gepflegter Grünflächen als wertvolle Lebensräume für die heimische Flora und Fauna sensibilisieren. Durch Partnerschaften mit Firmen, Privatpersonen sowie Schulen und Kindergärten sollen möglichst viele Bürgerinnen und Bürger in das Zukunftsprojekt involviert und dazu inspiriert werden, auch kleine öffentliche Flächen sowie private Vorgärten in Blühwiesen und/oder andere ökologisch wertvolle Kleinstbiotope zu verwandeln und Wiesenpatenschaften zu übernehmen. Darüber hinaus gibt ein eindrucksvoll gestalteter Imagefilm über die „Naturstadt Rastenberg“ detaillierte Einblicke in das Zukunftsprojekt und die umgesetzten Maßnahmen.

Projektbegleitend erarbeiteten zwei Schulen ein pädagogisches Konzept, um die neugestalteten Biotope zukünftig durch spezielle Schulprojekte in den Unterricht zu integrieren. Dazu werden an die Schülerinnen und Schüler „Blühkoffer“ mit Informationsmaterial und Bestimmungshilfen für Insekten und Pflanzen übergeben.

 

Auszeichnung der Stadt Rastenberg