Artern – Wir lassen es brummen!

Kommune Stadt Artern
Bundesland Thüringen
Kontakt Christine Wehling
Bau- und Friedhofsverwaltung, Leiterin
Tel.: 03466 / 304948
E-Mail: bauhof@artern.de
Kooperationspartner Thüringer Initiative für Integration, Nachhaltigkeit, Kooperation und Aktivierung (ThINKA)
Kleingartenverein Kyffhäusergrund Artern e.V.
Staatliche Grundschule „Am Königstuhl“
Staatliche Gemeinschaftsschule "Johann Gottfried Borlach"
Staatliches regionales Förderzentrum
Modellprojekt BeBeQu
Laufzeit November 2020 – November 2027
(Fortführung nach 2027 beabsichtigt)

INFOMATERIAL

Website der Stadt Artern zum Projekt Naturstadt Artern

Infotafel Was brummt denn hier?

 

KURZBESCHREIBUNG

Kommunen haben vielfältige Handlungsmöglichkeiten, Stadtnatur und insbesondere Insekten zu fördern und zu schützen. Ansatzpunkte liegen vor allem darin, Lebensräume neu zu schaffen sowie bestehende Lebensräume weiterzuentwickeln und miteinander zu vernetzen: Renaturierung und Wiederherstellung wertvoller Biotope, naturschutzfachliche Aufwertung öffentlicher wie privater Grünflächen durch bspw. Sonderstrukturen (Totholz- und Lesesteinhaufen, Sandarien etc.), oder Pflegeextensivierung, Anlage von Blühwiesen, Entwicklung urbaner Wildnis. Diese und zahlreiche weitere Maßnahmen tragen zu vielfältigen, artenreichen wie lebenswerten Siedlungsräumen bei.

Artern – Wir lassen es brummen!

Auch die Stadt Artern verfolgt in Ihrem Zukunftsprojekt „Artern – Wir lassen es brummen““ einen vielseitigen Ansatz, biologische Vielfalt zu fördern und gleichzeitig Attraktivität und Erholungseignung des städtischen Grüns zu steigern.

Hierzu hat die Stadt damit begonnen, ausgewählte Grünflächen naturnah zu pflegen, bspw. durch die Beschränkung auf zwei angepasste Mahdtermine im Jahresverlauf, die Mahd mit dem Balkenmäher sowie die zeitversetzte Abfuhr des Schnittguts.

Darüber hinaus wurden zahlreiche kleinere und größere Lebensräume neu geschaffen oder naturschutzfachlich aufgewertet. Bspw. wurden auf zwei öffentlichen Grünflächen am Salzdamm und im Salinepark insgesamt 600 m² Intensivrasenfläche mit Hilfe von zertifiziertem Regio-Saatgut in Blühwiesen und blühende Säume umgewandelt. Ein 80 m² großes Beet mit Stauden, Gräsern und Frühjahrszwiebeln schafft zusätzliches Nahrungsangebot für Insekten und andere Tiere. Auch die Industriebrache hinter dem Stadion wurde als Lebensraum für Insekten und andere Tiere zum Leben erweckt. Nach einer Beräumung wurden hierfür knapp 500 m² Staudenbeete angelegt und mit einer Trockenmauer sowie Totholzstämmen eingesäumt. Eine 400 m² große Blühwiese, eine Totholzecke, Unterschlupfe für Igel, eine Schmetterlingsspirale, diverse Nisthilfen und Insektentränken komplettieren das neu geschaffene Habitat. Eine Sitzgruppe aus Baumstämmen lädt zum Beobachten und Verweilen ein und Informationsschilder geben Auskunft über die verschiedenen Maßnahmen und ihre Bedeutung für die Förderung der biologischen Vielfalt.

Darüber hinaus wurden zwei Buswartehäuschen mit Rankhilfen ausgestattet und insektenfreundlich begrünt. An mehreren Straßenzügen wurden straßenbegleitende Hochbeete angelegt, mit Kalkschottergemisch befüllt und mit der Staudenmischung „Erfurter Schotterreigen“ bepflanzt. Nach Entschlammung eines Verbindungsgrabens ist schließlich auch die Versorgung eines städtischen Feuchtbiotops mit Frischwasser wieder gewährleistet.

Ergänzt wurden diese Teilprojekte durch diverse Umweltbildungsveranstaltungen, wie die Herstellung von „Saatbomben“ durch die Kreativwerkstatt ThINKA mit den ortsansässigen Schulen oder zwei Staudenbörsen in den Frühjahren 2021 und 2022.

Die Pflege der Teilflächen erfolgt derzeit und auch zukünftig durch den städtischen Bauhof. Bei der Pflege der Flächen werden konventionelle Pflanzenschutzmittel vermieden und alternative Verfahren wie der biologische Pflanzenschutz oder mechanische Unkrautbekämpfung präferiert. Die Projektflächen sollen langfristig erhalten werden. Zukünftig ist geplant, weitere städtische Grünflächen in Anlehnung an das Zukunftsprojekt ökologisch aufzuwerten.

 

Auszeichnung der Stadt Artern